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Painting, Oil on Canvas
Size: 59.1 W x 59.1 H x 1.2 D in
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Von der Kunst, zu kuppeln Edgar Leissing bat mich vor einiger Zeit, für die Vernissage der Ausstellung „AnknüpfungsDrehpunkt“ eine Einführung zu gestalten und ein Essay für diesen Katalog zu schreiben. Er begründete dies so: „Weil Du vom Tanz kommst und mich Deine Interpretation interessiert. Ich verstehe ja nichts von Tanz.“ Letzteres hat mich sehr überrascht. Mehr noch, ich bin vom Gegenteil überzeugt. Edgar Leissings Ahnung von Tanz und Körperwahrnehmung hat nicht nur Einfluss auf seine Bilder. Sie dringt darüber hinaus in weit tiefere gesellschaftliche Thematiken. Als souveräner und herzlicher Gastgeber versteht er es, Menschen unterschiedlichster künstlerischer Fachrichtungen und Gesinnungen auf direktem Weg miteinander in Kontakt zu bringen. Dass diese Ausstellung im „Drehpunkt“, Studio für ganzheitliche Bewegung stattfindet, könnte passender nicht sein. In den ausgewählten Bildern geht es ebenfalls um Drehpunkte. Um solche, die für das betrachtende Auge neu und ungewöhnlich sein dürften, hin und wieder irritieren, aber auch interessante Möglichkeiten bieten, die Welt und deren ProtagonistInnen in einem anderen Licht zu sehen. Ich selbst bin dem zeitgenössischen Tanz vor etlichen Jahren leidenschaftlich verfallen. Seitdem betrachte ich ihn aufmerksam und trainiere mich darin, ihn praktisch und theoretisch zu erfassen. Das Vernetzen von Tanzschaffenden und das Schreiben über Tanz ist mein beruflicher Fokus. Ein Studium kann ich nicht vorweisen, ich bin Autodidaktin. Das ist wohl das, was Edgar und ich gemein haben. Auch er erschloss sich die bildende Kunst selbst. Ausgestattet mit etwas, das man sich nicht er-studieren kann: einem großen Talent. Über all die Jahre seines Schaffens hat er einen ganz eigenen Spürsinn entwickelt, Farben und Körperformen so zu komponieren, dass komplett neue Realitäten entstehen. In einem bekannten Online-Lexikon steht: „Choreographie (altgriechisch χορός ,Tanz‘ und γράφειν ,schreiben‘) bezeichnet heute das Erfinden und Einstudieren von Bewegungen, meist in Zusammenhang mit Tanz. Eine Choreografie wird ebenso wie eine musikalische Komposition als Kunstwerk betrachtet.“ Das Erfinden von Bewegungen in Zusammenhang mit Tanz findet in Edgar Leissings Ölbildern und Zeichnungen tatsächlich statt. Er lässt Körper miteinander verschmelzen zu phantastischen Welten, greifbar nah. Diese Körper, vor allem bestehend aus Mensch-Mensch, Mensch-Tier, Mensch-Pflanze oder Mensch-Objekt setzt Edgar basierend auf einer Fülle an Fotomaterial zuerst in einem Bildbearbeitungsprogramm am Computer zusammen. Grundlage der menschlichen Körperverschmelzungen ist der Abendakt, der seit rund 30 Jahren jeden Montag Menschen mit Zeichenerfahrung einlädt, gemeinsam das jeweilige Aktmodell aus dem Bereich Tanz, Akrobatik, Sport oder mit sonstiger geschulter Körperarbeit auf Papier zu bringen. Zwei Stunden lang nehmen die Modelle unterschiedliche und ungewöhnliche Posen ein und halten diese zehn bis fünfzehn Minuten lang. Ein schwieriges Unterfangen nicht nur für sie, auch die Zeichnenden erfahren Körper-bannende Herausforderungen. Genau das ist es, was Edgar Leissing sucht. Die komplizierteren Stellungen. Jene, die geübte TänzerInnen und Turner präsentieren und auch halten können. Wer schon einmal das Vergnügen hatte, den Abendakt im Atelier in Schwarzach zu besuchen, kennt Edgar Leissing in Aktion. Elegant bewegt er sich durch den Raum, begrüßt Modell und Zeichnende, gibt den Start in die jeweilige Session, hält die Uhr im Auge, lässt den Bleistift rasant über‘s Papier tanzen und greift spontan zur Kamera, um eine bestimmte Position, einen besonderen Ausdruck digital zu konservieren. „Noch eine Minute. Stop! Nächste Pose.“ Sehen, koordinieren, probieren, zusammenstellen, kommunizieren. Das ist es, was er tut und nichts anderes machen ChoreografInnen mit einem Tanzstück. Würde man die Wege von Edgar Leissings Händen und Füßen mit einem Stift auf dem Boden markieren können, es würde eine wunderbar schwungvolle Bewegungsschrift mit Drehungen und Sprüngen, Ruhe und Dynamik, kleinen und großen Schritten entstehen. Diese findet sich, übersetzt in eine andere Kunstform, aber spätestens in seinen Bildern, in denen er Körper und Objektteile auf chirurgisch präzise Art miteinander verbindet. „Nicht zu perfekt“, sagt er selbst. Es gab auch schon Bilder mit unsichtbaren Nähten. Das interessiere ihn aber jetzt nicht mehr. Mittlerweile darf es erkennbar sein, wo und wie die Körper sich begegnen und zu einem Ganzen verschmelzen. Was nun in den Bildern passiert, die via Projektion mit Bleistift auf Papier oder Öl auf Leinwand gemalt werden, ist eine neu interpretierte Bewegungssprache. Edgar Leissing legt Wert auf die Balance und die Proportionen und auf die Statik, wenn er unterschiedliche Körper am Computer miteinander verknüpft. Stets verbunden mit der Frage „Passt es zueinander, stimmen die Größenverhältnisse, ist Alles im Gleichgewicht?“ Seine langjährige Erfahrung in Handwerk und Kunstschaffen und die so typische Handschrift stecken hinter dem Vermögen, Bildkompositionen wie diese über das Fotorealistische hinaus lebendig zu machen. „Man kennt mich als Maler, also male ich.“, sagt er. Seit neuestem kennt man ihn auch als Kuppler. Edgar Leissing lässt Menschen bereits miteinander verschmelzen, bevor sie sich überhaupt kennengelernt haben. Er bringt Organisches in Kontakt. Und um in seiner Titelgebungssprache zu bleiben, er macht das als WeltbildBeziehungschoreograf. Mirjam Steinbock, November 2015
2014
Oil on Canvas
One-of-a-kind Artwork
59.1 W x 59.1 H x 1.2 D in
Not Framed
Not applicable
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1960 | Geboren in Bregenz | Lebt in Bregenz. SencesmashingMutations There have already been some hints of change. With his departure from the traditional workshop in Bregenz and his move to a new studio building in Schwarzach about two years ago, a time of upheaval and reorientation for Edgar Leissing has definitely revealed itself to the outside world. A sample catalogue book, designed by the artist and graphic designer himself and published at the same time, was just an interim result. Leissing, born in Bregenz in 1960, recently spoke of himself, I dont invent pictures myself, I take pictures and details of pictures from the immense flood of images that overwhelm us on a daily basis from billboards, magazines, television and the computer. In the meantime the artist confesses: I no longer steal pictures. This confession of a picture hunter and picture junkie is a quantum leap in these mass media times. Knowing that it is photographs that the artist is talking about photos still being things you find, even if you select your subjects and take them in person - qualifies this statement somewhat. As his love of pictures remains, Edgar Leissing is still on the hunt for pictures even if he is now out on a hunt with a camera in tow, be it at his weekly nude sketching session in his studio or while out on his travels to faraway places.BodyFusionsThe new oil paintings originate from the Sense Smashing Mutations series and are a continuation of the theme of Hermaphrodite Body Collage, a topic that Leissing continues to grapple with on a profound basis. Based on Hermaphroditus, a figure from Greek mythology, son of Aphrodite and Hermes, who became a hermaphrodite by means of fusion with the nymph Salmacis, Leissings paintings combine people who are not usually aware of each others existence. On screens and in pictures bodies grow together that in real life may never have been in the same room at the same time, yet in the pictures they become one in perfect unity. The motifs are based on photographic images that originate from weekly nude drawing sessions. In analogue times Leissing would have had to sample his subjects by means of slide projector, but now digital processing on the computer allows for more and has opened new opportunities to try out things. Finer, faster and more versatile suddenly combinations of 5 to 6 superimposed levels is made possible.
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